Freitag, 23. April 2010

Saisonabschlussparty im Schneeloch

Mit mittlerweile zwei in Campingbussen verlebten Skisaisonen ist das Thema Wintercamping für mich kein Neuland mehr. Gemeinsam mit dem IG Pulverschnee Ehrenmitglied und Hausfotografen Markus Rohrbacher gehe ich jedoch noch einen Schritt weiter und verlasse die gewohnten Campingplätze. Wir feiern die Geschehnisse der Saison eben auf unsere Weise!

Am frühen Nachmittag, als alle Tourengeher schon wieder zurück im Tal sind, schultern wir unsere Rucksäcke und marschieren los. Fast alle Skigebiete sind schon zu, der Aufstieg aus eigener Kraft scheint somit unumgänglich. Obwohl ich als Zivildiener das Marschieren mit schwerem Gepäck nie "gelernt" habe, darf ich zusätzlich zu meinem Gepäck auch noch den Rucksack voll mit Proviant vorne aufschnallen und nach oben schleppen. Äußerst langsam geht es somit nach oben, auch sämtliche Versuche den Sessellift in Gang zu setzen scheitern.

























Einige Stunden später entdecken wir eine riesige Schneeverwehung, ideal um ein Schneeloch zu graben. So ersparen wir uns das Aufschütten eines Schneehaufens, beziehungsweise das Bauen eines Iglus, und wir können sofort mit dem Graben beginnen. Mit dem Schnee, den wir aus dem Loch zu Tage befördern, könnten wir locker noch eine kleine Gartenhütte bauen um das ganze Material nicht mit ins Schlafzimmer nehmen zu müssen. Fast zwei Stunden basteln wir an unserer Unterkunft ehe sie bezugsfertig ist, den anschliessenden Radler haben wir uns wirklich schwer verdient.

























Zum Abendessen gibts noch was Warmes vom Gaskocher, dann schlüpfen wir in unsere Schlafsäcke und schlummern gemütlich ein. Ursprünglich hatten wir geplant, das Morgengrauen und den Sonnenaufgang zum Fotografieren zu nutzen. Da unser Gewand vom buddeln im nassen Schnee jedoch alles andere als trocken ist und ich auch riesige Angst davor habe, Markus um 5 Uhr früh auzuwecken ohne ihm einen Kaffee anbieten zu können (was fatale Folgen haben kann), kriechen wir erst nach Sonnenaufgang aus den warmen Schlafsäcken.





































Über Nacht war es offensichtlich ein wenig bedeckt, denn der Harschdeckel an der Schneeoberfläche trägt nicht. Trotz Haxenbrecherschnee gelingt es uns am Morgen noch ein paar passable Fotos zu produzieren. Weil ich den Markus hab ausschlafen lassen darf ich auch mal mit seiner Kamera fotografieren. Und weil ich von Fotografie ungefähr soviel Ahnung hab wie von Quantenphysik, muss er mir noch alle Belichtungseinstellungen machen und die Kamera auf sein Stativ stellen, sodass ich wirklich nurmehr im richtigen Moment auf den Knopf drücken muss.

























Die eben erst startenden Tourengeher staunen nicht schlecht, als wir mit Sack und Pack um 10 Uhr schon am Abfahren sind. Ein gelungener Abschluss einer gelungenen Saison. Für Mario und mich war das der lustigste Winter den wir überhaupt je erlebt haben. Danke an alle die daran beteiligt waren, ich hoffe es hat euch auch so viel Spass gemacht wie uns.













Doch der nächste Winter kommt bestimmt, auf der Südhalbkugel steht er schon in den Startlöchern! Also dranbleiben, denn der nächste Winter kommt möglicherweise früher als gedacht.
bastl

Dienstag, 20. April 2010

Es staubt!

Mit meinen norwegischen Anglerkollegen Lukas und Christian suchen wir am Wochenende noch einmal das wertvolle weiße Gold. Nach kurzer Besichtigung der Sehenswürdigkeiten in meiner Heimatgemeinde Oberalm (Karl Moiks Wohnhaus) wenden wir uns jedoch schon bald unserer gemeinsamen Lieblingsaktivität zu.







Erste Station unserer Tour durchs Salzburger Land ist das Pinzgauer Kitzsteinhorn. Die grenzenlose Faulheit der sonstigen Anwesenden, für einige Höhenmeter stiebenden Pulverschnee einen kurzen Hike in Kauf zu nehmen, nutzen wir schamlos aus und vergnügen uns eben alleine im ungelogen knietiefen Powder!






































Um halb Vier wollen wir noch zu einem letzten Run starten, doch der Magnetköpfl-Tellerlift hat wegen eines Pisten-Carving-Sport-Eybl-Katalog-Fotoshootings schon geschlossen. Kurzerhand überreden wir den Skidoofahrer uns einmal nach oben zu ziehen und so begeben wir uns ein letztes Mal für diesen Tag in den "White Room". Ob beim Fotoshooting nebenan auch so geile Fotos entstanden sind? Ich glaube nicht...

























Die Nacht verbringen wir im Telekommunikationsraum des Schladminger Bahnhofs. Danke an Christian, der uns dieses geniale Quartier organisiert hat! Während Luki es in seinem Boardbag wahrscheinlich am bequemsten hat, trennen den Christian und mich lediglich ein bloßes Leintuch vom harten Boden der Realität. Warm genug ist es allemal, die klassische Skibum-Unterkunft eben.

























Am siebten Tage sollst du ruhn........oder tausend Schritte tun! Wir entscheiden uns für zweiteres und so besteigen wir am Sonntag nicht weniger als drei Gipfel auf der berühmtesten Pongauer Haute-Route. Schwarzkopf, Tagweidegg und Arche werden beinahe in Rekordzeit erklommen. Wären wir von der Arche über die Nordflanke abgefahren hätte es sich doch glatt um eine Überquerung gehandelt. Doch die butterweich aufgefirnte Ostabfahrt gewinnt letzten Endes das Duell gegen das immer noch pickelharte North Face.





































Ein absolut gelungenes Wochenende mit allem was man braucht, um daheim anzugeben: Stiebender Pulverschnee im April (!), drei superfeine Gipfel und Bräunungsränder im Gesicht, mit denen man auf 100 Meter Entfernung noch als Wintersportler erkannt wird. Geil wars!

Die Fotos stammen diesmal von Lukas und Christian.
bastl

Sonntag, 18. April 2010

Daheim ist's auch nicht schlecht

Zurück in Österreich muss ich erfreulicherweise feststellen, dass es auch auf den Salzburger Bergen noch Schnee gibt. Und es gibt in Salzburg auch immer irgendwen der noch genau so viel Bock hat aufs Freeriden wie ich. Also pack ich meine Ski erst garnicht aus dem Bag, und finde mit meinem Shred- und Fotobuddy Markus Pulverschnee in unverspurten Hängen.












Nachdem auf der Heimfahrt vom Münchner Flughafen, 100 Kilomter vor Salzburg, kurz vor Mitternacht der gute alte Toyota Picnic meines Vaters streikt, starte ich etwas unausgeschlafen in den Tag. Huckepack am ADAC-Lastwagen erreichen wir erst kurz vor 3 Uhr nachts das traute Heim. Der stiebende Pulverschnee entschädigt jedoch für die nächtlichen Strapazen.























Die Nachsaison ist eben immer wieder für Überraschungen gut.
bastl

Freitag, 16. April 2010

Frischer Fisch auf meinen Tisch

Mitte der Woche war es dann soweit! Mit vereinten Kräften ziehen wir zumindest 7 Fische akzeptabler Größe an Land. Den größten unter ihnen hat der Berni zwischen zwei Saunagängen, bloß mit einem Badetuch bedeckt, aus dem Fjord gezogen. Mit Schürze und Schutzbrille bekleidet werden die Fische dann noch ihrer Innereien beraubt und wenige Stunden später bruzeln sie schon im Backofen. Ein wahres Festmahl!
























So viel Freude wir auch an unserem neuesten Hobby haben, wir sind weiterhin eigentlich zum Skifahren da. So werden noch einige sehr schöne Gipfel bezwungen.
















































Auch wenn das Wetter nicht mehr ganz so traumhaft ist wie die Tage zuvor, bei so manchem Ausblick auf die Fjorde bleibt uns weiterhin der Mund offen.












Gemütlich lassen wir den Trip gemeinsam ausklingen. Eine superschöne Zeit in einer tollen Gegend, mit einer irrsinnig netten und lustigen Truppe. Jederzeit wieder!
bastl























Danke auch an Christof, Mahte, Lukas, Christian und Moritz fürs Fotografieren!

Mittwoch, 14. April 2010

Lyngen

Eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön. Vor allem wen man am Zielhafen die Ski anschnallt und die umliegenden Berge erklimmt! So fahren wir erst gemütlich mit der Fähre auf die andere Fjordseite und schauen den Seeadlern beim fischen zu, ehe wir unsere nächste Tour starten.

Giilavarri heißt der Berg, von welchem wir am Ostermontag über feinsten Firn zu Tale schmieren. Selbstverständlich mit Blick aufs Meer. Ach ja und der strahlende Sonnenschein der uns seit unserer Ankunft begleitet sollte an dieser Stelle auch erwähnt werden.


























Das Nachmittagsprogramm in Lyngen besteht hauptsächlich aus Saunieren und Fischen. Während nach dem Saunagang am Steg mittlerweile schon 4-fach-Synchron-Arschbomben beobachtet wurden lassen sich die norwegischen Fische nicht mal von nackten Österreichern abschrecken, bald haben wir genug für ein komplettes Abendessen.

























Am Dienstag geht es noch einmal hoch hinaus. Der 1400 Meter hohe Tafeltinden wird erklommen. Über den riesigen Gletscher schleppen wir uns langsam aber sicher nach oben. Durch die niedrige Seehöhe läuft es sich eindeutig angenehmer als in den Alpen. Das Terrain ist jedoch nicht weniger beeindruckend. Gletscherbrüche, steile, schroffe Felswände, Gelände wie man es bei uns erst ab 3000 Metern findet.






































Ich muss jetzt aufhören zu schreiben, die Flut kommt wieder rein, da beissen die Fische am besten. Petri Heil!

bastl

Dienstag, 13. April 2010

Going North

Bei Temperaturen um 20°C bleibt dem Winterkind nichts anderes übrig als in kältere Regionen auszuweichen. In meinem Fall geht es in den Hohen Norden Europas, gemeinsam mit der Risk'n'Fun Truppe vom Alpenverein reise ich nach Norwegen um in den Fjorden um Tromso und Lyngen einige Skitouren zu gehen. Besser kann man eine Wintersaison nicht ausklingen lassen!

Nachdem ich auf der Flugstrecke bis Oslo von meinem "Fensterplatz" nicht wirklich profitieren konnte bin ich umso mehr erleichtert, im Flugzeug nach Tromso an einem Fenster zu sitzen. Berge soweit das Auge reicht.























Am frühen Nachmittag wird noch schnell das Gepäck ins Hotel gebracht und um halb 6 stehen wir schon am Ausgangspunkt zu unserer ersten Tour. Den Gipfel des ca. 800 Meter hohen Buren erreichen wir kurz vor acht Uhr abends. Ein besseres Hauptabendprogramm als diesen Sonnenuntergang hätten wir im norwegischen TV ohnehin nicht gehabt. Und der Fernseher bleibt weiter unbenützt, zu spektakulär sind die Nordlichter, die spätabends den Himmel über uns erleuchten.
Am Ostersonntag gibt's dann statt Osterschinken ein klassisches Rentierwurstbrot. Als Tourenziel steht heute der Hollendaren auf dem Programm. Schon nach knapp 500 Höhenmetern erreichen wir den Gletscher und vom knapp 1000 Meter hohen Gipfel bietet sich uns erneut ein phantastischer Ausblick auf die umliegenden Fjorde. Die anschließende Abfahrt endet wie für die Region typisch direkt am Meer.












Als wir am Ende der Steilrinne den lichten Wald erreichen streift ein Rudel Rentiere gemütlich neben uns her. Unsere rassige Abfahrt scheint sie jedoch kaum beeindruckt zu haben. Wir hingegen brechen unsere Zelte in Tromso ab und begeben uns nach Lyngseidet wo wir die nächsten Tage in zwei Fischerhütten direkt am Meer untergebracht sind. Die Region Lyngen begrüßt uns standesgemäß mit einem wahren Feuerwerk an Nordlichtern, aufgrund mangelnden Umgebungslichts nochmals um ein vielfaches eindrucksvoller als am Tag zuvor. Was da wohl noch alles kommen mag???
bastl