Freitag, 26. März 2010

A tribute to Shane McConkey

Aus aktuellem Anlass unterbrechen wir die Chronologie des Blogs um auf die große Bedeutung des heutigen Tages hinzuweisen. Vor genau einem Jahr verstarb der legendäre Shane McConkey bei einem Basejump-Unfall in den Dolomiten.


Seine Pionierarbeit und weise Voraussicht sind hauptverantwortlich für die Shapes der heutigen Freeride-Ski und seine Einstellung zum Sport inspiriert seit Jahren Skifahrer auf der ganzen Welt. Deshalb versuchen Wintersportler weltweit seine Freude für’s Skifahren und seinen Drang den Sport weiter zu entwickeln am Leben zu erhalten. Hier ist der Beitrag der IG Pulverschnee, danke für die fetten Powderski, die vielen unterhaltsamen Filmparts, und den Spaß den wir tag-täglich am Berg haben!






















Wer mit unseren Outfits noch nichts anfangen kann, sollte zur Erläuterung folgendes Video betrachten.

Shane McConkey - Claim Segment

bastl

Donnerstag, 18. März 2010

Bastl allein Zuhaus

Total ungewohnt, jetzt plötzlich ganz alleine unterwegs zu sein. Keine Duette mehr zu diversen “Hits“ aus dem Radio, kein Raunzen über zu große/enge/kleine/weite/harte/drückende/usw. Skischuhe, kein schallendes Gelächter, wenn’s mich mal wieder mit dem Gesicht voran in den Schnee steckt. Der Spaßfaktor, der den Trip bisher so genial hat sein lassen, ist jedenfalls deutlich reduziert. Für’s Wochenende steht aber noch ein Contest in der Schweiz an, also versuche ich mir die Zeit alleine zu vertreiben.

Ich entschuldige mich schon im Vorhinein dafür, dass in diesem Blog keine Action-Fotos geben wird, doch die 10 Sekunden, die einem der Selbstauslöser Zeit lässt um nach oben zu stapfen, Ski anzuschnallen und dann irgendwo runterzuspringen, sind doch recht knapp bemessen. Gottseidank gibt es aber jede Menge anderer Dinge zu bestaunen. Zum Beispiel den Bahnhof Kleine Scheidegg, gelegen mitten im Skigebiet auf ca. 2000 Meter Seehöhe, von wo man entweder hinunter nach Wengen, Grindelwald, oder aber rauf aufs Jungfraujoch fahren kann.






















Für letztgenannte Destination wurde extra ein Tunnel durch Eiger und Mönch gebohrt um den Zielbahnhof auf 3471 Metern Seehöhe zu erreichen. Wer ein paar Stationen früher aussteigt kann über eine Tür direkt in die Eiger Nordwand einsteigen.

Die erfolgreichen Bemühungen der Schweizer, das Bahnnetz ständig in alle 3 Dimensionen auszuweiten faszinieren mich jedoch nicht annähernd so sehr, wie die unzähligen Freeride-Varianten in der Jungfrau-Region. Landschaftlich eine äußerst reizvolle Gegend, hat man doch ständig einige der bekanntesten Berggipfel der Alpen im Blickfeld.

Vorausgesetzt man hat Sicht. Wenn nicht kann man sich in tieferen Lagen immer noch im Wald vergnügen. Da gibt es Abfahrten mit absoluter Pillow-Garantie, ich zumindest halte es für unmöglich den nachstehend abgelichteten Hang zu befahren, ohne dabei eines der Pillows zu nehmen! Zurück ins Tal geht’s dann wie für die Schweiz üblich im gemütlichen Bummelzug und die verschneite Landschaft zieht am Fenster vorbei.













Für den kommenden Contest bin ich jedenfalls top motiviert. Vor allem freue ich mich auf drei Tage direkt in den Bergen, für den „Kick the Vik“ sind wir nämlich in der Maighelshütte untergebracht und die Contest-Berge müssen selbst erstiegen werden. Ob das der Liftverwöhnte Bastl noch zambringt? Die Fortsetzung folgt…..
Bastl



Dienstag, 9. März 2010

es läuft nicht immer wie geplant...

Ich sitze wehmütig im Zug von Bern nach Zürich um meinen Rückflug nach Wien zu erwischen als ich den Blogtext schreibe. Mein Ipod spielt per Zufall Time of Your Life von Green Day und verschneite Landschaften ziehen am Fenster vorbei … Falls ihr euch jetzt fragt – hä? Waren die zwei nicht mit dem Bus unterwegs? Fragt ihr euch absolut zurecht.

Leider bin ich gestern beim Freeriden im Berner Oberland am Schilthorn gestürzt und habe mir so wie es aussieht das Seitenband und den Meniskus im rechten Knie gerissen. Am „Weg“ ins Tal habe ich Bekanntschaft mit 2 Felsen und einem kleinen Abhang gemacht. 200m weiter unten liegen geblieben, wurde mir dann bewusst wie viel Glück ich eigentlich hatte, dass nur mein rechtes Knie beleidigt ist. An eine Talabfahrt auf den Skiern war leider nicht mehr zu denken und schnell war klar, dass wir einen Hubschrauber brauchen. Das einzig Positive an der Sache – da der Heli im Gelände nicht landen konnte, wurde ich per Seil geborgen. Ziemlich spektakulär muss ich schon sagen, wenn man am Seil hängend unter dem Hubschrauber durch die Luft fliegt =) Aber seht selbst:



Das vergangene Wochenende haben der Bastl und ich in Laax verbracht. Einerseits um uns die European Freeski Open anzusehen und andererseits um einige unserer lieben schweizer Kollegen zum Feiern zu treffen. Zwar wurden beide Finali der Freeski Open aufgrund schlechten Wetters abgesagt aber Spaß hatten wir allemal! Untergebracht im Riders Palace direkt in Laax, waren wir immer mitten im Geschehen, am Sonntag war dann sogar das Wetter gnädig und Bastl und ich haben uns am Bagjump im Park von Laax austoben können. Alle möglichen und unmöglichen Rotations wurden getestet und auch mehr oder weniger erfolgreich ausgeführt.























Leider geht es zunächst wirklich auf getrennten Wegen weiter. Meine Saison ist jetzt vorzeitig vorbei aber der Bastl wird zunächst noch seine Spuren im Berner Oberland ziehen und kommendes Wochenende wieder in die Startnummer schlüpfen um die Fahnen der IGP weiterhin hoch zu halten!

Ich hoffe ihr drückt ihm so wie ich die Daumen und verfolgt den Blog brav weiter.
In diesem Sinne: ride safe, tragt eure Protektoren und organisiert euch eine gute Unfallversicherung ;)
mario

Samstag, 6. März 2010

Unterwegs im Wallis

Wie erklärt man einem italienischen Zollbeamten, der weder Deutsch noch Englisch spricht, dass die 3 Snowboards, Ski, 2 Paar Skischuhe und Unmengen an sonstiger Skiausrüstung im Kofferraum wirklich zum Eigengebrauch einer Person und nicht zum Schmuggeln da sind? Keine Ahnung um ehrlich zu sein, aber der Martin hats dann doch irgendwie mit Händen und Füßen geschafft und in die Schweiz einreisen dürfen. Vom Frühlingseinbruch in Wien geflohen, stößt er in Brig zu uns dazu und wir machen uns auf den Weg nach Bellwald, einem kleinen aber feinen Skigebiet im Wallis, mit echt gutem Freeride-Potential. Doch auch in der Schweiz ist es die letzten Tage etwas wärmer gewesen und die restlichen Stunden des Tages werden bei angenehmen Temperaturen mit dem Testen von Wanderschuhen als Skischuhen und einer Kickersession, direkt neben dem Parkplatz vor der untergehenden Sonne verbracht.









Trotz der warmen Temperaturen ist der Schnee um einiges besser als erwartet und Bellwald begrüßt uns mit Kaiserwetter. Da wir scheinbar die einzigen Skifahrer mit Freeride Ambitionen im Gebiet sind, haben wir den ganzen Tag Zeit unsere Lines in unverspurtes Gelände zu ziehen - mit herrlichem Blick aufs Matterhorn, versteht sich.
























Aufgrund schlechter Sicht an den darauffolgenden Tagen brechen wir unsere Zelte in Bellwald ab und fahren nach Leukerbad um uns dort einen Eindruck vom Skigebiet und den Freeridemöglichkeiten zu machen.

Wieder ein Gebiet mit großem Potential, doch leider ist auch hier die Sicht zu schlecht und nach ein paar Abfahrten beschließen wir den Rest vom Tag im Burgerbad zu verbringen.

















Die beste Entscheidung seit langem! Dampfgrotte, Whirlpools, und 2 Wasserrutschen tragen maßgeblich zur Steigerung des Wohlbefindens bei und sind der perfekte Abschluss für unseren Aufenthalt im Wallis.

mario

Mittwoch, 3. März 2010

Verbier

Es läuft momentan alles darauf hinaus, dass wir unsere Skibum-Karrieren noch lange nicht beenden können. Denn nach Chamonix finden wir mit Verbier ein weiteres Skigebiet, in dem wir eine, wenn nicht sogar mehrere Saisonen verbringen könnten. Wieder ist vom tief verschneiten Wald bis hin zum fast senkrechten Steilhang alles vorhanden. Und zu den Terrain-technisch gesehen perfekten Voraussetzungen gesellen sich auch noch Wetterverhältnisse wie wir sie besser nicht erwischen hätten können.

Alles beginnt mit mehreren Stunden intensivem Dauerschneefall über Nacht der auch während dem gesamten ersten Tag nicht mehr richtig aufhören will. Wir flüchten vor der schlechten Sicht in den manchmal lichten, manchmal dichten Bergwald unter der Gondelbahn welcher sich uns als reinste Spielwiese präsentiert. Eigentlich eh unser Lieblings-Terrain, und eigentlich eh unsere Lieblingsbedingungen. Klingt nach einer plausiblen Erklärung für unser Dauergrinsen.

















Als dann am Abend der fast-Vollmond die umliegenden Berge beinahe taghell erleuchtet und wir untereinem herrlichen Sternenhimmel in unseren Schlafsäcken Schutz vor der klirrenden Kälte suchen wissen wir beide: Der morgige Tag hat seeehr viel Potential! Wir träumen schon von jeder Menge Tiefschneespaß unter blauem Himmel, nur um am nächsten Tag festzustellen, dass es noch besser ist als im Traum. Was soll ich noch großartig schreiben? Stiebender Pulverschnee, wolkenloser Himmel und Skigelände wie wir es steiler, felsdurchsetzter, abwechslungsreicher und landschaftlich schöner kaum erlebt haben.























Mit der Absicht irgendwann für längere Zeit zurückzukehren verlassen wir Verbier mit wehem Herzen und schönen Erinnerungen. Aber der Martin vom HangLoose in Wien kommt uns für eine Woche besuchen und er sagt er weiß nicht ob’s sein Bus überhaupt bis zur Schweizer Grenze schafft. Besser wir fahren ihm ein Stückerl entgegen.

bastl

Montag, 1. März 2010

Chamonix

Bis vor kurzem waren wir noch der Ansicht italienische Mautgebühren seien überteuert und nicht mehr zu toppen. Dann sind wir durch den Mont-Blanc Tunnel nach Frankreich eingereist. Im Tunnel sind wir noch skeptisch, ob Chamonix für 46€ Maut entschädigen kann, doch schon der erste Blick aus der Röhre auf der französischen Seite gibt uns Gewissheit. Bienvenue a la Haute Montagne!

Die grandiose Bergkulisse mit schroffen Felsen, blau leuchtendem Gletschereis und dem alles überragenden Mont Blanc verschlägt uns erst mal ein wenig die Sprache. Gut, dass wir noch rechtzeitig genügend Worte finden um uns per Telefon mit Natalie für den nächsten Tag zum Skifahren zu verabreden. Für die nächsten beiden Tage ist die Australierin der beste Guide den man sich nur wünschen kann. Wie sehr viele passionierte Skifahrer aus aller Welt verbringt auch sie die gesamte Saison in Chamonix, vermutlich die zweitbeste Art einen Winter zu verleben, knapp hinter der Version mit dem Campingbus…









Sehr bald erkennen wir die unbestreitbaren Vorzüge von Chamonix. Viele sehr lange Variantenabfahrten, mehrere Skigebiete mit unterschiedlichstem Terrain (von höchstalpin bis hin zu Treeruns ist alles dabei) und vor allem die äußerst lebendige Community von Skibums aus allen erdenklichen Erdteilen. Wir genießen das geführte Freeriden und lernen viele nette Leute kennen. Und als uns Natalie am Abend auch noch zu sich in ihr „Appartment“ einlädt werden wir schon ein wenig neidig. So gern wir unseren Campingbus mögen, das kleine Häuschen mit der unterdimensionierten Eingangstür hat’s uns schon ein wenig angetan…









Wir sind uns beide einig: In Chamonix könnten wir locker eine Saison verbringen! Und das, obwohl wir mit Grand Montets und den über 1000hm-Abfahrten von der Mittelstation(!) der Aguille du Midi Seilbahn erst an der Oberfläche gekratzt haben. Cest magnifique! Es lebe der Skibum-Lifestyle.








bastl