Freitag, 22. Januar 2010

Was tun wenn es nicht gerade 50cm Neuschnee gibt?!

Auch wenn’s einmal nicht staubt finden wir trotzdem Möglichkeiten ein wenig Höhendifferenz mit Spaß zu überwinden. Zwar nicht im Pulverschnee schwebend, aber dafür irgendwie anders auf Schnee rutschend lautet die Devise der nächsten Tage.

Wir verlassen Mayrhofen auf schnellstem Wege in Richtung Westendorf - denn da steht laut Bastl ein ziemlich geiler Park. Leider herrscht auch in Westendorf akuter Schneemangel und der „ziemlich geile Park“ besteht derzeit nur aus ein paar Boxen und einem Kicker, der in Größe und Form aber genug Zeitvertreib für zwei Tage ist. Zu Beginn noch mit Respekt und Straight-Airs „besprungen“ entwickelt sich die perfekt geshapte Schneeformation zum Spielplatz für uns und wird mit 3ern, 5ern und Backflips bei strahlendem Sonnenschein gerockt.























Dem Ruf einer neuen Herausforderung folgend, brechen wir unsere Zelte in Westendorf ab und begeben uns in das idyllische Oberalm in Salzburg. Einerseits um Vorräte und Schwung für unsere kommende Fahrt in die Schweiz zu holen und andererseits um das lang ausständige Duell im Rennrodeln zwischen Bastl und mir abzuhalten. Nach einem Remis im Zeitfahren gewinnt Bastl das Duell in der Kür um Welten.












Wie ich neidlos anerkennen muss, ist der Bastl auch beim Einparken der bessere Schneerutscher. Frei nach dem Motto: „Bastl parkt ein – ÖAMTC parkt aus“ versenkt er in seinem Siegeswahn den IGP-Transit im Graben vor dem Volksschulparkplatz. Mit seiner Darbietung lockt er sämtliche Musikschüler aus dem Trompetenkurs ans Fenster und erntet neben Spott und Hohn auch noch musikalische Begleitung für seine Glanzleistung.























Wie einige von euch wissen, versuchen wir unseren Trip auch in bewegten Bildern zu dokumentieren. Versuchen triffts wohl bei diesem Clip am besten! Geplant war eine Followcam Aufnahme ;)
In diesem Sinne, viel Spaß beim anschaun und bis bald in der Schweiz!
mario

Sonntag, 17. Januar 2010

Kreuzjoch Sessions

„First Chair“ ist das Motto des Tages, denn wir sind nicht die Einzigen die bei diesem Wetter ihre Skiabdrücke auf unverspurten Hängen hinterlassen wollen. Am Ende des erschlossenen Skigebietes werden die Ski geschultert und die restlichen Höhenmeter bis zum Gipfel des Kreuzjochs auf 2558m zu Fuß überwunden. Nach der Arbeit kommt bekanntlich das Vergnügen – hier in Form eines unverspurten Südwesthanges, der nur darauf wartet befahren zu werden.
Nach den obligatorischen Film und Fotobesprechungen geht’s endlich los und Bastl startet in den ersten Run des Tages.













Mein darauffolgender Run, wird leider von einem eingeschneiten Stein unsanft unterbrochen. 3 abgeräumte Felsen später und einige Meter weiter unten ist der „Spaß“ zum Glück wieder vorbei. Der Skitag damit aber leider auch! Dank Helm und Rucksack ist nichts Gröberes passiert, nur meine Schienbeine erinnerten sich wieder an die Skischuhrandprellung der Vorwoche und der Weg zurück zum Skigebiet wurde seeehr lange.

Bei der Wundversorgung im Tal werden eindeutige Prioritäten gesetzt und als erstes die Coreshots im Belag mit 5-Minuten Epoxy behandelt. Im Anschluss wird ein fachkundiger Arzt wegen den schmerzenden Beinen um Auskunft gebeten. Ein Glück, dass Dr. Bastl Pangasius nicht weit entfernt ist! Nach einer kurzen Erstuntersuchung lautet die Diagnose: „Der Patient muss mit Verdacht auf Beinhautentzündung auf schnellstem Wege in die Erlebnistherme Fügen eingeliefert werden!“ Man glaubt gar nicht welche (temporäre) schmerzlindernde Wirkung, warmes Wasser, 2 Wasserrutschen und ein Wasserstrudel bewirken können!

Die nächsten beiden Tage ist leider Zwangspause für mich angesagt und mitfühlend und selbstlos wie der Bastl ist, kam die „Frage“: „Mario du hast die nächsten Tage eh nix zum tun, magst mich nicht vom Gipfel gegenüber filmen!?“ Was soll man da noch antworten?

Die Demütigung beginnt schon damit, ohne Ski eine Gondel benutzen zu müssen. Wenn man dann noch seinen Road Trip – Kollegen dabei filmen muss, wie er die Lines fährt die man selber ziehen wollte, wäre bei den Meisten wohl die Schmerzgrenze überschritten. Was soll man dann noch machen, wenn er zu allem Überfluss alles richtig macht und perfekte Turns und Cliffdrops in den Schnee zaubert? „Sickes riding, Bastl!“ ins Walkie-Talkie schreien, sich freuen und die Sonne ins Gesicht scheinen lassen!
















Bis zum nächsten Blogentry solltet ihr eure Zeit damit verbringen unseren Trip Report Artikel auf Freeskiers.net zu lesen.

Zusätzlich haben wir noch einen Partytipp für den 28.01.2010: Hangloose-Party im U4!!! und davor die Premiere von Warren Miller’s „Dynasty“ (mehr Infos dazu auf www.hangloose.at, Karten gibt’s direkt im Shop!)

Ride on!

mario

Donnerstag, 14. Januar 2010

Zu Gast in der wilden Krimml

Schon die Notwendigkeit bei der Bergwertung Gerlospass Schneeketten anzulegen ließ uns nur Gutes hoffen. Als dann wenig später die Sonne durch den Nebel bricht, und wir durch eine wunderbar verschneite Winterlandschaft rollen sind wir uns sicher, das richtige Gebiet gewählt zu haben. Schon vom Lift aus attestieren wir der Gegend hohes Freeride-Potential und bei der Probe aufs Exempel werden wir nicht enttäuscht! Die „wilde Krimml“ scheint uns als idealer Spielplatz um meinen neuen Bretteln Auslauf zu gewähren. „Mario, der Ski geht ned unter, wos soi i mochn?“ – „Gfrei di und foa weida!“ Wirklich empfehlenswert. Die wilde Krimml und der Atomic Bent Chetler.
















Am nächsten Tag wird das neue Material noch weiteren Tests unterzogen. Nach der mittäglichen Brotzeit beginnen wir uns an einem Stepup-Kicker auszutoben. Das Licht war wieder einmal zu gut um schon bei Liftschluss aufzuhören, also nutzten wir die schöne Stimmung bis zum letzten Sonnenstrahl aus.















Mit einigen guten Fotos im Kasten versuchen wir noch vor dem endgültigen Einbruch der Dunkelheit ins Tal zu kommen, doch bei der Mittelstation ist plötzlich Ende Gelände. Es gibt hier zwar Lifte, die um zwei Kurven und nach der Bergstation auf der anderen Seite wieder bergab fahren (Krimml-Express; unbedingt ausprobieren, genug Unterhaltung für einen ganzen Vormittag) aber keine Talabfahrt nach Zell am Ziller. Wir machen aus der Not eine Tugend, erfinden kurzerhand „Freebooting“ und überwinden die restlichen 300 Höhenmeter alternierend auf Skischuhsohlen und Arschbacken (eher nicht ausprobieren).








So amüsant das Freebooting auch war, morgen werden die Ski wieder angeschnallt!

bastl

Sonntag, 10. Januar 2010

Mayrhofen und Tuxertal Nummer 2

Es ist ja schon bezeichnend, wenn der Kühlschrank zum No-Frost Gehäuse umfunktioniert werden muss um die Getränke vorm einfrieren zu bewahren. Doch in der kältesten Nacht verwandelten sich selbst hier Cola und Co zu Eislutschern und auch uns wurde nicht wirklich wärmer – EGAL, denn die darauffolgenden Tage waren genug Entschädigung für die ausgestandenen eisigen Nächte. Den zweiten Teil unseres Tuxertal Aufenthalts verbrachten wir mit ein bisschen Hiken und ein bisschen sehr viel Freeriden in geilstem Pulverschnee. Nachdem das Wetter mitspielte und sich die Lawinensituation auch immer weiter entschärfte eröffneten sich wieder neue Möglichkeiten. Abfahrten mit über 1000 Höhenmetern, Biglines in anspruchsvollem Terrain und wiederum Alles bei unglaublichen Schneebedingungen.












Der Clou an der Sache ist, dass der Weg zum weißen Glück innerhalb von 15-20 Minuten durch Aufstiege mit Fellen vom Lift aus erreichbar war und somit einige Lines an einem Tag gefahren werden konnten.







Episches Licht und feinster Pulverschnee haben uns wiedereinmal Dauergrinsen bis in die Nacht beschert...








Die Abende verbrachten wir meist im Scotties, einem supercoolen Pub mitten in Mayrhofen. Fotos und Videos wurden hier analysiert, unser Gewand getrocknet und beim ein oder anderen Bier Pläne für den Nächsten Tag geschmiedet.

Was machen wir eigentlich Morgen? Das gleiche Wie jeden Tag, Bastl! Wir versuchen die Schneeherrschafft an uns zu reißen =)








Stay tuned, denn bald geht’s weiter – mit Heizung und hoffentlich noch mehr Schnee!

Mario

Mittwoch, 6. Januar 2010

Mayrhofen und Tuxertal Nummer 1

Es ist Freitag, der 1. Jänner 2010. Nicht nur Beginn des neuen Jahres und internationaler Tag des Hangovers, sondern auch der richtige Beginn unseres Road Trips. Trotz den Nachwehen der letzten Nacht und noch fehlender Heizung im Bus beschlossen wir am gleichen Abend weiter nach Westen zu ziehen – zum Schnee. Es stellte sich nur die Frage: Wohin? Nach einem Check der aktuellen Wettersituation in Österreich waren wir zwar nicht wirklich schlauer, aber die Wahl fiel letztendlich auf Mayrhofen im Zillertal. „Unergiebiger Neuschneezuwachs“ meldet der Wetterbericht. Knappe drei Stunden später schlagen wir unsere „Zelte“ neben der Talstation der Ahornbahn in Mayrhofen auf. Eines war uns beiden klar – die Nacht wird kalt, aber wir haben ja eh super Schlafsäcke…

Die erste Nacht mit einer kalten Nasenspitze überstanden, wählen wir nach Studium von Lagebericht, Skigebietskarte und Blick aus dem Fenster den Rastkogel zum Berg unseres Vertrauens – die bisher beste Entscheidung des Jahres, wie sich später herausstellt. Schon am Weg zum Rastkogel fallen dicke Schneeflocken vom Himmel und die Anfahrt zum Parkplatz wird fast zur Sonderprüfung. 20cm Neuschnee! steht auf einer Infotafel bei der Talstation. Kaum zu halten packen wir unsere Sachen und stürmen zur Gondel. Am Weg nach oben werden schon die ersten Lines ausfindig gemacht und Dauergrinsen stellt sich ein. Doch was uns erwartete waren weit mehr als 20cm Neuschnee.

Dichter Schneefall, kein Mensch im Skigebiet, unverspurte Treeruns und Pillowlines in hüfttiefem Pulverschnee über zirka 800 Höhenmeter, wie man sie sonst oft nur aus Skivideos kennt, waren unsere Vollzeitbeschäftigung für diesen Tag.

Nach Einbruch der Dunkelheit wurden wir wieder auf den Boden der Realität geholt. Minusgrade im zweistelligen Bereich und eine eisige Nacht im Bus stand bevor. Glücklicherweise konnten wir zu mindest unsere Skischuhe in einem Ski- und Boardshop über Nacht zum trocknen lassen.

Verwundert das wir noch leben wurden wir am nächsten Morgen wach, doch die kalte, klare Nacht hatte positive Folgen: BLUEBIRD!!! Schnell wurde gefrühstückt, die Skischuhe abgeholt und auf gings zum Rastkogel, wo nach wie vor unverspurte Hänge und perfekter Schnee auf uns warteten. Nach einem eher weniger erfolgreichen Ausflug in die Botanik, welcher mit einem zirka einstündigen Kampf durchs Dickicht zurück zur Gondel endete, trafen wir uns mit Martin vom „Hangloose" Boardshop Vienna und Marlene die auch in Mayrhofen waren, zum gemeinsamen Treeskiing. Auch die Lawinengefahr hatte sich gegen Nachmittag gebessert und so konnten wir uns in interessanteres Gelände wagen. Als perfekten Abschluss des Skitages fuhren wir den letzten Run während des Sonnenuntergangs, einfach unbeschreiblich.















Doch wer jetzt denkt, dass hier bereits das Ende der Fahnenstange erreicht ist, sollte sich auf unseren nächsten Blogentry freuen.

Man glaubt nicht, was mit ein bisschen Hiken alles möglich ist…

Mario