Montag, 23. April 2012

Trip Report: Marokko

Im Rahmen einer Studienreise fuhr ich im April eine Woche nach Marokko.


Atomic everywhere!
Am Programm standen Termine in den Städten Casablanca, Fes und Ifrane. Viele von euch werden damit wohl alles andere als Schnee, Skifahren und ein (für marokkanische Verhältnisse) gut besuchtes Skigebiet verbinden. Ich gebe euch Recht, Casablanca liegt am Meer und die Leute kennen da Schnee nur aus dem Fernsehehen. Ähnliches gilt für Fes, das für seine mittelalterliche Medina und nicht für winterliche Landschaften bekannt ist.




Doch Ifrane bietet weit mehr als das. 

Auch bekannt als die Schweiz Marokkos, liegt dieses kleine Städtchen auf einer Höhe von 1650m (ja das liegt fast so hoch wie der Arlbergpass!). Wer danach googelt  bekommt Bilder mit schneebedeckten Landschaften präsentiert.

Mein Weg führt ursprünglich zur dort gelegenen Al Akhawayn Universität - die Vorlesung Strategisches Eventmanagement und eine Diskussion mit den hiesigen Studenten sind Grund des Besuchs. Doch (un)glücklicherweise entfällt ein Teil des Programms und eine Alternative ist für einen Studienkollegen und mich schnell gefunden. Die Wahl zwischen einer Stadtbesichtigung in der Gruppe und einem Ausflug zum nahe gelegenen Skigebiet (von dem keiner wusste ob und wie es in Betrieb war) fällt nicht schwer.

Raus aus der Uni, zum ersten Taxi und ab zum nahe gelegenen Skigebiet. 


Im Hintergrund das Atlas Gebirge
















Nach kurzen Verhandlungen in schlechtestem französisch mit Händen und Füßen, machen wir dem Taxifahrer klar, dass wir (Touristen) auch wirklich ins Skigebiet fahren möchten (wer kommt schon zum Skifahren nach Marokko). 25€ Soll die 1-Stündige Hin und Rückfahrt inkl. Wartezeit vor Ort kosten. Der Weg führt vorbei an Flüssen und Wiesen auf denen Schafe grasen, die Straße schlängelt sich über einen Pass, zu einem Hochplateu auf dem noch vereinzelt der Schnee des Winters liegt. In der Ferne zeigt sich das Atlas-Gebirge mit Schneebedeckten Gipfeln.

Am Ziel angekommen fühlen wir uns fast wie zu Hause - Die Begeisterung für Schnee und dem Rutschen darauf scheint auch in Marokko groß zu sein. Überall können Rodeln (aus alten Ski und Holz gebastelt), Stiefel und Moonboots ausgeborgt werden. In Schneehaufen am Parkplatz stehen nostalgische Skimodelle zum Verleih bereit. 10 € für Ski, Skischuhe und Stöcke pro Tag.

Blick aufs Skigebiet mit Verleihstation im Vordergrund

















Der marokkanische Verleihmeister, Skilehrer und Oberchecker versorgt hier jeden Tag seine Kunden mit Material und wertvollen Tipps fürs Skifahren und Rodeln. Erst als wir ihm erklären, dass wir aus Österreich kommen und Skifahren können, dürfen wir die Skischuhe im Stehen anziehen und selbstständig aufs Schneefeld gehen.

Nach der gefährlichen Überquerung der "Skipiste" auf der gut 100 Menschen ihr Glück im Rodeln und Skifahren versuchen (und unkontrolliert den Hang hinunterschlittern), steigen wir in einer Waldschneise auf um mit antikem Dynastar Material wieder abfahren zu können. Ein lustiges Unterfangen, das die Menschen vor Ort mit neugierigen Blicken verfolgen. Skilifte gibt es übrigens auch, wann sie zuletzt in Betrieb waren ist allerdings unbekannt.


Earn your turn - die Lifte funktionieren nicht

















Leider lässt die Zeit nicht mehr als je eine Abfahrt zu und so müssen wir schon bald den Rückweg zur Uni antreten - was den Spaß an der ganzen Sache aber nicht im geringsten schmälert. Denn den Nachmittag verbringen wir nämlich mit einem Grinsen im Gesicht - wohlwissend, das wir anstatt einer weiteren Stadtbesichtigung, in Afrika Skifahren waren!!!

Hier der Videobeweis:







und wem das nicht reicht - der kann sich auch die Marokko-Episode von Salomon Freeski TV, die etwas professioneller ist, zu Gemüte ziehen.




Mario

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