Die Ausgangslage
Die Schneeverhältnisse waren auf keinen Fall die 10-stündige Anreise Wert. Starke Winde haben laut Berichten der hiesigen Bergführer den ganzen schönen Schnee verblasen, übrig bleibt Eis und bestenfalls windgepresster Restpulver. Dies sollte jedoch der einzige Minuspunkt bleiben – ein starkes Starterfeld, perfekte Organisation, strahlender Sonnenschein und eine namhafte Brauerei als Event-Hauptsponsor stehen dem gegenüber!Der Contest
Der erste Contest der Saison ist immer besonders interessant. Man kennt die meisten der anderen Wettkämpfer, ist mit vielen von ihnen befreundet und am Beginn der Saison steht immer die große Frage: Auf welchem Level bin ich im Vergleich zu den Anderen? Bereits die Qualifikation am Samstag schafft diesbezüglich einiges an Klarheit.
Wie in den letzten Jahren sind auch heuer viele Franzosen in guter Form, Bertran Clair und Mickael Bimboes sind nur zwei aus ei ner ganzen Gruppe starker Skifahrer. Juan Bergada kann mit viel Kontrolle und seinem gewohnt stylischen 360 überzeugen. Der Finne Joonas Karhumaa hat nach vielen Jahren Telemark seine Fersen heuer am Ski fixiert und ist dadurch noch stärker als zuvor. Beeindruckend auch die Leistungen von Fabian Lentsch und Andreas Vogg, die am Donnerstag noch im Open Contest starten mussten, und sich mühelos ins Finale weiterarbeiten.
Im Finale kann jedoch ein extrem starker Wille Lindberg die Judges am meisten beeindrucken. Die harten Schneeverhältnisse scheinen ihm nichts auszumachen, unglaubliche Performance des Schweden. Auf Platz zwei folgt der Local Mathieu Bijasson und Platz drei geht an den Deutschen Andreas Vogg, der sich erfolgreich vom Open Contest bis aufs Podium kämpfen konnte – Respekt!
Bei den Frauen ist Team Norway gewohnt stark unterwegs. Anne May Slinning steht absolut verdient am obersten Treppchen und Pia Nic Gundersen holt sich den dritten Platz. Cecile Servan aus Frankreich kann sich dazwischen auf Platz zwei hineinschmuggeln.
Bei den Snowboardern scheinen die Franzosen auf heimischen Bergen nicht zu schlagen. Joel Rouge auf Platz Eins, gefolgt vom Holländer und Wahl-Arlberger Irian Van Helfteren und einem weiteren Franzosen, Sebastien Jam.
Bei den Frauen kann die Neuseeländerin Abby Lockhart ihre unglaubliche Serie fortsetzen: Bei ihrem erst zweiten Antritt bei einem Contest sichert sie sich bereits den zweiten Sieg! Die Französin Elodie Mouthon und Manuela Mandl aus Österreich komplettieren das Podium.
Mir selber gelingt in der Qualifikation noch ein solider Run der mir immerhin den siebten Platz beschert, im Finale kämpfe ich jedoch mit schwierigem Schnee und müden Beinen. Letzten Endes muss ich mich dem Berg geschlagen geben und stürze, nach einer bis dahin mit Ach und Krach gemeisterten Fahrt, im letzten Drittel des Finalhangs.
Fazit
4**** Contests sind auch ohne guten Schnee eine Reise wert! Tolle Atmosphäre, Contest-Freeriding auf sehr hohem Niveau und auch als Teilnehmer bekommt man einiges geboten: Afterparty auf der Hütte mit großem Fressen, Feuerwerk und Hot Tub auf der Terasse – Auffahrt selbstverständlich mit dem Ratrack der besagten Brauerei! Wo 4 Sterne draufstehen sind eben auch 4 Sterne drin. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Contest im Engadin!!bastl
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